Gedanken finden in der Bewusstheit statt, nicht umgekehrt. Hier ist eine Übung dazu:

das Beobachten der Gedanken

Viele Menschen haben Gedanken in Form von Worten, Satzfragmenten und inneren Monologen. Wir müssen die Fähigkeit entwickeln, Gedanken zu beobachten und sie als Gedanken zu erkennen.
Bevor wir mit dieser Meditation beginnen, musst du eines verstehen: Wenn du damit beschäftigt bist, dem Gedanken zu glauben, erkennst du nicht einmal, dass es sich um einen Gedanken handelt. Gedanken nehmen die Position der Wahrheit ein, aber Gedanken können niemals wahr sein. Sie sind nicht die Art von Dingen, die wahr sein können. 
Damit diese Meditation funktioniert, solltest du bei jedem Gedanken, der auftaucht, bemerken, dass es sich um einen Gedanken handelt. Lass dich nicht auf den Versuch ein, zu beurteilen, ob der Gedanke wahr ist oder nicht. Bleibe wachsam und konzentriere dich sanft. Dies ist eine wirklich lebenswichtige Fähigkeit für jede wache, bewusste Person und für jeden yogī oder yoginī. Es ist eine unverzichtbare Fähigkeit auf dem spirituellen Weg.

Lass uns beginnen

  • Atme etwas tiefer und richte dich auf deinem Platz aus.
  • Entspanne dich und lass die Gedanken kommen. Wenn ein Gedanke auftaucht, erkenne, dass es ein Gedanke ist.
  • Wenn ein Gedanke auftaucht, an den du glauben musst, nimm auch das einfach zur Kenntnis. Nimm zur Kenntnis, dass der Glaube eine Art ist, den Gedanken zu erfassen. Du kannst ihn dann loslassen. Es ist nur ein Gedanke, der nicht glaubwürdig ist.

Jetzt gehen wir einen Schritt tiefer

  • Es kann schwierig sein, eine gewisse Distanz zwischen dir und deinen Gedanken zu schaffen, wenn du glaubst, dass du der Denker/die Denkerin deiner Gedanken bist. Beachte, dass Gedanken spontan entstehen. Du erschaffst oder erzeugst sie nicht. Du bist der Zeuge der Gedanken, aber du bist nicht der Denker/die Denkerin.
  • Du wirst feststellen, dass die Vorstellung, du seist der Denker/die Denkerin deiner Gedanken, selbst ein Gedanke ist. Lass sie los. Du bist nicht der Denker/die Denkerin. Du bist nur der- oder diejenige, der/die beobachtet, wie die Gedanken entstehen und vergehen. Sei Zeuge/Zeugin der Gedanken. Atme tief ein und beobachte einfach den Gedankenfluss, der vorbeizieht.

Das erfordert Übung. Ich lade dich ein, diese Meditation zweimal täglich zu machen, jeden Tag in dieser Woche und wahrscheinlich länger, bis du den Dreh raus hast und dich in der Praxis sicher fühlst. Dann mache sie als Mikromeditation im Alltag. Werde zu Bewusstsein und gib dein Selbstbild als Denker*in auf.

Om black

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