Osho: Der Traum von Mann und Frau

(2006) Innenwelt Verlag

Die Themen, die unvermeidlich im Außen der Paarbeziehung zum Ausdruck kommen, sind nicht mehr als bloße Widerspiegelungen des nicht-verstandenen und unaufgelösten Traums der Dualität Mann und Frau, von Anima und Animus, von Shakti und Shiva bzw. von Yin und Yang in jedem/r von uns. Erst, wenn das Weibliche in uns zu vollkommener Rezeptivität gelangt, Trägheit und Zerstreutheit überwunden, alle 6 Sinne still und passiv sind und Klarheit und unendliche Freude aus der Ruhe entstehen, tritt das maskuline Prinzip in Kraft.

Nur aus dem Mutterschoß des Weiblichen heraus entsteht das Männliche, nur aus der Passivität heraus entsteht das Handeln. Es trägt nicht den Schatten der Ängstlichkeit mit sich, es erwächst nicht aus Begierden. Es erwächst aus Energie im Überfluss. Es kommt, weil du so viel Energie hast und tanzen musst.

Entlang der Lehrverse aus dem "Buch vom Gelben Schloss" des Meisters Lu-Tsu fädelt Osho die Thematik umfassend auf und geht dabei weit über die Phänomene der Paardynamik hinaus, die sich zwar in allem Beschriebenen widerspiegelt, die jedoch auch immer wieder hinter dem Gesagten zu verschwinden scheint. Dies mag damit zu tun haben, dass die Paarbeziehung selbst keine Auflösung der Dualität hervorbringen kann, da sie Bestandteil des Traumes ist. Die Auflösung - so Osho - geschieht, wenn sich das Weibliche in uns mit dem Männlichen in uns vereint, und nur dann.